Dr. Reinhard Blomert, Wissenschaftszentrum Berlin:
Zu meiner Lieblingslektüre gehört das „baseline Scenario“ von Johnson und Kwak. Diese beiden haben auch das erhellende Buch „13 Banker“ geschrieben, und von ihnen stammt das Original deines Filmtitels: „Too big to fail“. Kwak hat jetzt eine Rezension in der Harvard Review of Law geschrieben auf ein Buch über die Krise hin. Darin geht es um die Frage, woran es liegt, dass man die Finanzmärkte nicht in den Griff kriegt. Am Schluss plädiert er einfach nur für Aufklärung – also für deinen Film…

 


 

Claudia Hochgatterer, studierte VWL in Österreich:
Ich war wirklich sehr beeindruckt von diesem Film. Einerseits deprimiert, weil es doch so schlecht steht wie ich befürchtet habe (studierte VWL und verließ diese Maschinerie auf Grund steigender Zweifel am bisherigen System). Andererseits gab mir Ihr Film Hoffnung, dass anscheinend immer mehr Leute aus dem Fach nicht nur begreifen, dass hier ordentlich was schief läuft, sondern sich auch öffentlich dagegen auflehnen. Doch es dringt noch immer zu wenig, vor allem an relevanten und verstehbaren Fakten, an die Öffentlichkeit. Deshalb empfinde ich Ihre Arbeit als einen extrem wichtigen Beitrag für ein zukünftig besseres System!! Danke!!

 


 

Dr. Wolfgang Kessler, Wirtschaftspublizist und Chefredaktuer von Publik-Forum:
Da macht sich eine Filmemacherin auf den Weg, um das Finanzsystem zu verstehen. Auf diesem Weg verzweifelt sie fast. Zu komplex scheinen all die Windungen der Finanzwelt, die die verschiedenen Gesprächspartner gekonnt darlegen. Immer häufiger müssen kabarettistische Szenen und schöne, meditative Bilder für Erholung in den Tiefen der Finanzwelt sorgen. Die Geschichte des Finanzsystems scheint too big to tell, zu groß, um einfach erzählt zu werden. Doch gerade der Versuch, diese Geschichte doch zu erzählen, ist für die Zuseher ein Erlebnis. Auch wenn die Filmemacherin zu verzweifeln scheint, die Zuseher wissen am Ende des Films viel mehr über das Finanzsystem als vorher und dies ist eine gute Voraussetzung, um die Geschichte des Finanzsystems endlich neu zu schreiben.

 


 

Dr. Dirk Solte, Finanzexperte, Universität Ulm, Privatdozent Universität St. Gallen:
Als mich Johanna Tschautscher interviewt hat und mir sagte, was sie zusammen mit Günther Lainer vorhat, habe ich ihnen und mir gewünscht, dass es funktioniert. Mehr aus Hoffnung, als aus Überzeugung. Dieser Film schafft es tatsächlich, vielleicht gerade weil man es niemandem zutraut und er jetzt doch da ist, eine solche Ausstrahlung zu entfalten, dass er „die Köpfe aus dem Sand zieht.

 


 

Graeme Maxton, Generalsekretär des Club of Rome:
Wir können die Probleme der Welt nicht mit dem Mechanismus der freien Marktwirtschaft lösen, auch wenn die freie Marktwirtschaft viele Vorteile hat, die wir nicht alle wegwerfen müssen. Der freie Markt funktioniert vereinfacht dargestellt nach den Regeln von Angebot und Nachfrage. Dadurch entsteht ein Preis, durch den Preis entstehen Gewinne. Die Lösung der Probleme der Welt wirft aber keinen monetären Gewinn ab, nicht für eine Einzelperson und nicht für einen Konzern. Die Lösung der Probleme der Welt wirft moralischen, ethischen Gewinn ab, sozialen Gewinn, ein besseres Klima und eine gesunde Erde. Aber es würden alle davon profitieren und nicht nur derjenige, der die Probleme löst und investiert. Daher werden wir in diesem Markt-System nie die Probleme der Welt lösen, sondern uns weiter als Einzeller gewinnorientiert verhalten. Der gestiefelte Kater hat die freie Marktwirtschaft gebeten sich in etwas sehr Großes zu verwandeln. In einen Elefanten, in ein Neoliberales Verhalten und Agieren. Wir stehen vor diesem Monstrum und sehen wie es alles beherrscht. Der gestiefelte Kater steht nun vor der listigen Frage, in welche Form sich das jetzige Monster verwandeln soll, damit er es auffressen kann.
Wir brauchen sehr starke Kräfte, wahrscheinlich eine sehr schmerzhafte Krise, um diese List anwenden zu können.

 


 

Prof. Viktoria Enzenhofer, lehrte Wirtschaftsrecht an der Hochschule Eberswalde bei Berlin, Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft, vorher Richterin beim Landesgericht Linz:

Gratulation zu Ihrem Film! Ich habe ihn gestern gesehen und war begeistert. Sie konnten schwierigste Vorgänge einfach erklären – eine Kunst, die selbst Wissenschaftler nicht immer beherrschen. Es war auch großartig, dass Sie die geeigneten Wissenschaftler aus den verschiedenen Ländern gefunden und schließlich auch noch nach Linz zur Diskussion gebracht haben. Ganz Toll!

 


 

Hans Scharpf LL.M. Wirtschaftsanwalt, Frankfurt am Main:
Johanna Tschautscher´s Annäherung an die “Finanzmaschine”, wie der Titel Ihres Dokumentarfilms ursprünglich lauten sollte, hat mich selbst zunächst sprachlos gemacht. Der Film dringt ein, berührt und lässt einen nahezu erschlagen im Sitz verweilen, dann aber entfaltet er eine fast schon explosionsartige Wirkung, ein unbedingtes Bedürfnis nach Austausch, nach Vergewisserung, nach Aktion. Alltägliche Selbstverständlichkeiten im Umgang mit Geld, Geld an sich, werden radikal in Frage gestellt. Johanna Tschautscher deckt mit ihrem Research ganz monströse Dinge auf, wie z.B,. dass Banken Geld verleihen, das sie nicht haben, sondern selbst aus dem Nichts erzeugen. Oder, dass die Menge an Geld, die auf diese Weise erzeugt worden ist, noch nicht einmal annäherungsweise von Menschen vorstellbar ist. Dass kein Mensch mehr sagen kann, was diese Geldmenge anrichtet und noch anrichten wird. Die „Finanzmaschine“ wurde bei Johanna Tschautscher´s Research immer größer und komplexer, entwickelte sich zu einem bedrohlichen Monster, bei dem fast alle in die Knie gehen und ihre Konstrukteure den Aus-Knopf nicht mehr finden. Der Film zeigt ein außer Kontrolle geratenes Geld- und Finanzsystem. Ein phantastischer Dokumentarfilm über eine Realität, die sich im Virtuellen abspielt, aber unser aller Leben wie ein schwarzes Loch aufsaugt. Immer mehr stellen sich mit ihrem Wissen technisch, emotional, fachlich und existentiell gegen diese „Maschine“. Auch ich.

 


 

Josef Stampfer, ehemaliger Geschäftsleiter Raiffeisen Kötschach Mauthen:
Der Film zeigt in Wort und Bild die Vielfalt an Meinungen zur Finanzwirtschaft und damit zu unserer Volkswirtschaft. Ein bunter Strauß an Ideen, die einladen sie weiter zu denken, Ursache und Wirkung zu erforschen und nach besseren Lösungen zu suchen. Wachstum hat nicht mehr Priorität, es geht um die Frage was ist wichtiger: SEIN oder HABEN. Und SEIN bestimmt unser Leben mehr und nachhaltiger auch umfassender und gerechter als HABEN. HABEN wollen oder HABEN müssen macht arm. Lassen Sie sich inspirieren.“

 


 

Jürgen Kratochvil, Student, JKU Linz, Technische Physik:
Mir wurde umso deutlicher, wie wahnsinnig es ist, ein komplexes System wie das Finanzwesen fundamental auf exponentielles Wachstum zu gründen. Selbst Anfängern in der Technik ist klar, dass ein solches Verhalten meinst sehr schnell zu einem Verlassen der Randbedingungen führt. In diesem Fall den Nutzen für die Menschen. Ein Film, den in unserer aktuellen gesellschaftlich, finanziellen Situation sehr viel mehr Leute gesehen haben sollten.

 


 

Privat Banker, österreichische Bank, anonym:
Erfrischend, lebendiger, kurzweiliger Film, der aufzeigt was nicht alles im Bank- und Finanzwesen schief läuft, insbesondere beim Kreditgeschäft, obwohl die Probleme der Börse noch nicht einmal angetastet wurden. Für jedermann verständlich, die Experten beeindruckend.

 


 

Michael Reichhardt, Physiotherapeut, Wagner Jauregg Krankenhaus Linz:
WARNHINWEIS: Deser Film kann zu Veränderungen eingefahrener Denkmuster führen. Überdurchschnittlich häufig kann sich dessen emotionale Weiterverarbeitung durch sensorische Sensationen im mittleren Bereich des Verdauungsapparates bemerkbar machen. ABER: In den überwiegendsten Fällen macht sich eine hochpositive Steigerung der Hirnleistung Kategorie „Selbst Denken“ bemerkbar… wenn das keine gute Nachricht ist.
Ich war sehr beeindruckt und finde ihn a)wirklich lang, b) muss aber so zugemutet werden, c) geht unter die Haut und bleibt wirklich „hängen“, Danke dafür!